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Splügen – ein PostAuto-Dorf sucht ein Klavier

Seit genau vier Jahren steht das ehemalige Schul-Klavier im Wartehäuschen und macht «Splügen, Dorf» zur musikalischsten PostAuto-Haltestelle der Schweiz. Manche Fahrgäste machen einen Extra-Zwischenhalt, um auf dem Klavier spielen zu können. Jetzt sucht die Gemeinde einen Ersatz für das inzwischen windschiefe Instrument.

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Jemand spielt auf dem Klavier im Wartehäuschen von Splügen, Dorf.

Im Video spielen zwei Schülerinnen das Stück «Da höch uf den Alpe».

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Die PostAuto-Linie 171 bringt die Fahrgäste von Chur via Splügen nach Bellinzona. Im Sommer fährt die Splügenpass-Linie 561 sogar bis ins italienische Chiavenna. Dabei lohnt es sich, in Splügen Halt zu machen. Denn seit 2020 hat das landschaftlich und architektonisch sehr schöne Bündner Dorf eine zusätzliche Attraktion.

Im Wartehäuschen der PostAuto-Haltestelle «Splügen, Dorf» steht ein Klavier, das alle benützen dürfen. «Es wird extrem oft genutzt. Wir waren selbst überrascht, wie gut das alte Klavier bei den Reisenden und Einheimischen ankommt. Teils hört man sogar musikalische Höchstleistungen», schwärmt Gemeindeschreiber John Turner. Es gebe ab und an sogar «freiwillige Musikanten, die lange und ausgiebig für die Wartenden spielen».

Die Initiative für das öffentliche Klavier entstand, als die Schule ein neues Klavier anschaffte. Um das alte vor der Müllhalde zu retten, kam der Schulhausabwart zusammen mit den Schülern auf die Idee, dem Instrument im Haltestellenhäuschen ein neues Leben zu schenken und den Dorfbewohnern eine Freude zu machen. Gesagt, getan. «Durchwegs alle, die es sehen, hören oder spielen, haben Spass daran», freut sich John Turner.

Obschon es bisher keinen Vandalismus gab: Splügen befindet sich auf fast 1500 mü.M., das Wartehäuschen ist unbeheizt, das Klavier wird viel benützt – und so leidet sein Zustand immer mehr. Der eine oder andere Ton klingt eher schräg. «Das ist natürlich charmant. Aber irgendwann in naher Zukunft müssen wir das aktuelle Klavier durch einen neuen Occasion ersetzen», sagt John Turner. Denn Splügen, Dorf soll die musikalischste PostAuto-Haltestelle der Schweiz bleiben.

Die Gemeinde Rheinwald, zu der das Dorf gehört, sucht daher jemanden, der sein Klavier nicht mehr braucht und es inklusive Transport spenden würde. Er oder sie hätte selbstverständlich lebenslanges Spielrecht in Splügen. Die PostAuto-Fahrgäste und Einheimischen würde es freuen.

Bei Interesse können sich Klavierbesitzerinnen und -Besitzer gerne bei der Gemeinde melden:

+41 81 664 11 28

gemeinde@rheinwald.ch

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